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Wie
erfolgt die Einstufung der Wichtigkeit (Ranking)?
Suchmaschinen analysieren
einen Text nicht nur mittelst der Häufigkeit eines bestimmten
Wortes in einem Text – sonst wäre es wie früher
einfach ein höheres Ranking zu erhalten, indem man irgendwo
in Hintergrundfarbe das gewünschte Wort unlesbar viele Male
einträgt – sondern berücksichtigen auch dessen Position.
Wörter, die gesucht werden, müssen möglichst nah
im Text bei einander bzw. im Titel stehen. Auch die relative Häufigkeit
(Dichte) ist von Bedeutung: in einem kurzen Text häufig vorzukommen
ist einfacher und deshalb irrelevanter, als in einem längeren
Text. Früher waren die sogenannten meta tags, die unsichtbaren
Suchwörter, von überragender Bedeutung. Google ignoriert
sie aufgrund des Missbrauchs in den vergangenen Jahren zwischenzeitlich.
Ein vielleicht überraschender Aspekt ist, dass nicht nur der
Domain-Name, sondern auch die Verzeichnis- und Dateinamen, die die
Ablagestruktur darstellen, eine wichtige Rolle für das Ranking
spielen. – Also: benennen Sie diese immer in der Landessprache.
– Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht mehr sinnvoll,
unterschiedliche Sprachen auf der gleichen URL zu hosten, indem
Sie ein Unterverzeichnis bilden. – Sie sollten heute für
jede Sprache eine Landesdomain haben (z.B. .de, .fr., .co.uk, usw.).
Manche Suchmaschinen berücksichtigen zusätzlich noch das
Alter (Änderungsdatum) der Seiten.
Aufgrund der beschriebenen Methodik der spider sich mittels der
Verknüpfungen durchs Internet zu hangeln, sind viele Seitenbetreiber
zu einem sprunghaften Handel mit Verlinkungen übergegangen,
um die sogenannte link popularity zu steigern. U.a. Google ist deshalb
dazu übergegangen, die Relevanz der verlinkenden Seite mit
zu messen (Page-Rank-Verfahren). Deshalb ist es sehr wichtig, in
den bekannten Webkatalogen wie Yahoo! aufgeführt und verlinkt
zu sein.
Weitere Methoden sind der direct hit (wie oft wird die Seite direkt
in den Ergebnissen angeklickt) und die Themen-basierte Indizierung,
die die Relevanz eines gesamten Internetauftritts bestimmt. –
Je mehr Seiten ein Internetauftritt hat, desto höher ist seine
anfängliche Relevanz im page rank.
Leider ist die Qualität der Suchergebnisse durch sogenanntes
„Spamming“, frei übersetzbar vielleicht mit Müllseiten,
in den vergangenen beiden Jahren stark zurückgegangen: metatags
werden mit Schlüsselwörtern überfrachtet, Suchbegriffe
werden unsichtbar in die Seiten „eingeschwemmt“ oder
direkt in den Quellcode integriert, Weiterleitungen simulieren den
Robotern andere Seiteninhalte als den menschlichen Betrachtern (cloaking),
oder es werden spezielle Seiten für Suchmaschinen geniert,
die nur den Zweck haben, auf eine bestimmte Seite weiterzuleiten,
indem Sie eine synthetisch erzeugte, hohe page rank haben.
Die Suchmaschinenbetreiber wie Google reagieren immer
wieder auf eine Verwässerung ihrer Ergebnisse. Ebenso wie die
Hersteller von Sicherheitssoftware auf neu auftauchende Viren. Ein
Teufelskreis. Allerdings sind sie an diese Entwicklung nicht unschuldig:
fast alle Betreiber, so auch Google mit ADWords und Yahoo! offerieren
einen Premium-Service gegen Bezahlung. – Manche „Tiere“
sind eben „gleicher als andere“. So ist es auch zu erklären,
dass eine gemeinsame Studie des Interactive Advertising Bureau und
der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
unlängst herausfand, dass der Internetanzeigenmarkt in den
USA 1993 um 21% auf 7,3 Mrd. USD anschwoll.
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Suchmaschinenmarketing
ist derzeit noch ein kostengünstiges Instrument zur Neukundengewinnung
(Kenneth Cassar, Nielsen)
In einem Interview im Mai 1994 meinte der Direktor
für Strategische Analysen des Weltmarktführers für
Marktstudien Nielsen//Net Ratings, Kenneth Cassar, dass Suchmaschinenmarketing
derzeit noch ein kostengünstiges Instrument zur Neukundengewinnung
sei. Da es aber nur eine begrenzte Zahl sinnvoller Suchwortkombinationen
gebe, müsse der Preis mittel- bis langfristig steigen. Das
internationale Wirtschaftsmagazin The Economist mit seiner
eigenen Recherchefirma (Economist Intelligence Unit –
EIU), geht jedoch davon aus, dass der noch relativ junge Markt
für Suchmaschinenmarketing uns noch eine Vielzahl neuer Produkte
und Dienstleistungen bescheren wird. Zum einen wird es spezialisiertere
Suchmaschinen geben, zum anderen sind kommerzielle Nachrichtendienste
wieder im Trend (z.B. Factiva, ein Joint Venture von Dow Jones und
Reuters). Auch der Traum eines jeden Pressechefs – was steht
Morgen über mich in der Zeitung könnte Wirklichkeit werden:
mit WebFountain hat das IBM-Forschungszentrum in Almaden (Kalifornien)
eine Technologie entwickelt, welches Texte aus Chat rooms,
Webjournalen und Schwarzen Brettern ebenso berücksichtigt,
wie offizielle Presseveröffentlichungen. Hieraus generiert
es Pressetexte mittels verschiedener Szenarien. – Mit anderen
Worten, man hätte seine Antwort auf den medialen Supergau der
Morgen passiert bereits Tage vorher austüfteln und abwägen
können. – Schöne Neue Welt.
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